Ein wichtiger Trendfolge- und Momentum-Indikator ist der MACD (Moving Average Convergence Divergence), welcher die Richtung des Trends und dessen Stärke angibt sowie Kauf- und Verkaufssignale liefert. Berechnet wird der Indikator auf der Basis exponentiell gleitender Durchschnitte. Als Standard wird in der Regel der MACD(12, 26, 9) verwendet, bei dem die MACD-Linie aus der Differenz des EMA(12) und EMA(26) gebildet wird und ein EMA(9) als Signallinie (sog. Trigger) mitläuft.
Trend und Trendstärke
Als trendfolgender Indikator zeigt der MACD die Richtung des Trends für einen Basiswert an. Eine steigende MACD-Linie signalisiert einen Aufwärtstrend und eine fallende Linie weist auf einen bestehenden Abwärtstrend hin. Außerdem zeigt der Indikator auch die Stärke eines Trends, denn je größer der Abstand zwischen den beiden Linien ist, desto stärker ist auch der Trend im Basiswert. Ungeeignet ist der Indikator jedoch um präzise Aussagen über mögliche Hoch- oder Tiefpunkte zu treffen. Er zeigt uns lediglich, ob die Stärke eines Trends ab- oder zunimmt.
Ein Nachteil ist, dass der MACD dem Kurs deutlich hinterherläuft. Es werden zwar die Trends erkannt, die Signale dafür werden allerdings verspätet generiert. In Trendphasen kann man sehr gut vom MACD profitieren, in Seitwärtsphasen treten jedoch viele Fehlsignale auf. Neben der Trendrichtung liefert der MACD auch Kauf- und Verkaufssignale.
Trading-Signale mithilfe der Nulllinie
Ein MACD im positiven Bereich (oberhalb der Nulllinie) zeigt einen bullischen Markt, im negativen Bereich (unterhalb der Nulllinie) einen Bärenmarkt an. Ein erstes Signal lässt sich aus dem Kreuzen der Nulllinie ableiten. Kommt der MACD aus dem bärischen Bereich und kreuzt die Nulllinie, liegt ein Kaufsignal vor, während ein Unterschreiten der Nulllinie aus dem bullischen Bereich heraus ein Verkaufssignal bedeutet. Steigt der MACD im positiven Bereich bzw. fällt er im negativen Bereich, beschleunigt sich der Trend, während ein fallender MACD oberhalb der Nulllinie und ein steigender MACD unterhalb der Nulllinie ein nachlassendes Momentum ankündigt.
Trading-Signale mithilfe der Signallinie
Wenn die MACD-Linie die Signallinie (Trigger) von unten nach oben kreuzt, entsteht ein Kaufsignal. Kreuzt die MACD-Linie hingegen die Signallinie von oben nach unten, ist das ein Verkaufssignal. Allgemein sind Kaufsignale aus MACD und Signallinie zuverlässiger, wenn diese unterhalb der Nulllinie entstehen, ebenso wie Verkaufssignale die oberhalb der Nulllinie auftreten.
Trading-Signale mithilfe von Divergenzen
Darüber hinaus liefern Divergenzen zwischen Chartkurs und MACD weitere Hinweise. Eine bullische Divergenz liegt vor, wenn der Kurs fällt, während der MACD schon steigt. Dies deutet auf nachlassende Dynamik in der Abwärtsbewegung und eine mögliche Trendwende hin. Eine bärische Divergenz also steigender Kurs bei fallendem MACD zeigt eine nachlassende Dynamik in der Aufwärtsbewegung und mögliche Trendwende.