Indikatoren

Indikatoren und Oszillatoren

Pivot Punkte

Pivot Punkte

Die Pivot Punkte (engl. Pivot Points) werden aus den Kursdaten des Vortages berechnet und dienen im Chart als Unterstützung und Widerstand. Es gibt mehrere Varianten der Pivot Punkte. Die bekanntesten und gebräuchlichsten sind die Standard Pivots. Grundlage ist der Pivot Punkt, der als Durchschnitt aus Höchstkurs, Tiefstkurs und Schlusskurs des Vortages gebildet wird.

Pivot = ( Höchstkurs + Tiefstkurs + Schlusskurs ) / 3

Daraus werden die weiteren Widerstände (R1 – R3) und Unterstützungslevel (S1 – S3) wie folgt berechnet:

R3 = 2 x (Pivot – T) + H
R2 = Pivot + H – T
R1 = 2 x Pivot – T
S1 = 2 x Pivot – H
S2 = Pivot – (H – T)
S3 = T – 2 x (H – Pivot)

Die meiste Zeit bewegen sich die Kurse zwischen R1 und S1, wobei Kurse oberhalb des Pivot Punktes als bullisch und unterhalb als bärisch betrachtet werden. Den Durchbruch des Kurses durch den Pivot Punkt nach oben interpretiert man als bullisches Signal, den Durchbruch nach unten als bärisches Signal. Die Unterstützungs- und Widerstandslinien gelten als potenzielle Wendepunkte. So gehen Range Trader beim S1 Long und beim R1 Short. Breakout Trader platzieren dagegen oberhalb von R1 einen Stop Buy und unterhalb von S1 einen Stop Sell. Der Take Profit wird beim R3 bzw. S3 platziert.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs beim R1 oder S1 dreht liegt statistisch bei > 50 %, beim R2 oder S2 noch wesentlich höher und beim R3 oder S3 bei etwa 95 %. Dennoch besitzen die Pivot Punkte alleine wenig Aussagekraft und sollten immer zusammen mit der Markttechnik und ggf. dem Fibonacci Retracement betrachtet werden. Grundsätzlich ist auch die Kombination mit Indikatoren wie z.B. gleitenden Durchschnitten oder allen anderen Trendfolge- und Momentum-Indikatoren möglich, wobei die Pivot Punkte lediglich als Widerstands- und Unterstützungszonen dienen.

Pivot Punkte werden sowohl von privaten als auch institutionellen Tradern gerne verwendet. Das dürfte auch der Grund sein, dass sie im Großen und Ganzen verlässlich sind. Denn wenn viele Marktteilnehmer eine Methode beachten und sich danach richten, funktioniert diese zwangsläufig auch.

Übrigens, die hier beschriebenen Tages-Pivot-Punkte werden vorzugsweise von Daytradern eingesetzt, während Swingtrader gerne die Wochen-Pivot-Punkte und Positionstrader die Monats-Pivot-Punkte verwenden, die entsprechend aus den Daten der Vorwoche bzw. des Vormonats berechnet werden.

Wie man die Pivot Punkte effizient in einer Trading Strategie nutzt, beschreibe ich ausführlich in meinem Buch "Market Opening Trading - Handel der Markteröffnung". Siehe Inhaltsverzeichnis.